
Bei Instagram-Livestreams liest man oft die Frage „Welches Sketchbook benutzt du?“. Hier geht es meistens rein um die Infos zur Papierqualität. Aber was ist mit der Frage nach dem Format des Skizzenbuches? Lange Zeit habe ich mir keine Gedanken darum gemacht, bis eine Followerin mir schrieb, dass sie mit ihrem quadratischen Sketchbook nicht zurecht käme. Irgendetwas störe sie an diesem Skizzenbuch. Da ist mir klar geworden, dass es am Format liegen könnte. Also dachte ich über meine vielen Sketchbooks in allen möglichen Formaten nach.
Als ich nach langen Jahren wieder anfing zu Malen und Zeichnen, hatte ich mir zur Übung einen Online-Malkurs zum Thema Pflanzen gekauft. Mein dafür vorgesehenes rosa DIN A4-Sketchbook füllte sich mit großen Blättern und Übungen. Hier konnte ich Palmenblätter und Topfpflanzen unterbringen. Dann kam irgendwann ein quadratisches, kleines Büchlein für einfache Motive hinzu. Dieses wurde von einem hellblauen DIN A5 Buch im Hochformat abgelöst. Mit Begeisterung malte ich meine Baummotive hinein. Die gleiche Größe, nur im Querformat habe ich auch benutzt. Naja, es war nicht das richtige Format für meine Blumen. Dafür malte ich später mit Hingabe Panoramen von Urlaubslandschaften hinein. Das passte. Letzten Herbst kam mir die Idee, einmal auszuprobieren welches Sketchbook praktisch für Nature Journaling wäre. Ein kleines DIN A6 Sketchbook mit getöntem Aquarellpapier im Querformat, ein DIN A5 Büchlein im Hochformat und ein weises Sketchbook im DIN A6 Hochformat probierte ich aus. War auf den Doppelseiten genug Platz für Motiv und Anmerkungen, ist es praktisch zum Mitnehmen, sollte ich etwas an meinem Malstil ändern? Also alles eine Frage des Formats. Ich kam zu dem Entschluss weiterhin das DIN A5-Hochformat fürs Nature Journaling zu nutzen. Allerding bemerkte ich zum meinem Erstaunen das sich das kleine, weise A6-Hochformatbüchlein in mein Herz geschlichen hatte. Eigentlich kaufte ich es nur durch Zufall, auf der Schnäppchenjagd in der Schreibwarenabteilung eines Kaufhauses. Bisher waren weise Skizzenbücher nicht mein Geschmack. Und irgendwie konnte ich es auch nicht gebrauchen. Das war gut so. Da es mir nicht so wertvoll erschien, nutzte ich es zufällig für Urlaubsnotizen. Malte drum herum, spielte mit Schrift und Motiven. Hier gab es ja kein teures Papier zu ruinieren. Und plötzlich gefiel es mir so gut. Beim Durchblättern zeigten sich bunte Bildchen, verschiedene Stile und Erinnerungen. So kam es, dass dieses hässliche Entlein mit in den Urlaub genommen wurde und sich dort zum Schwan mit hübschen Andenken entwickelte. Das richtige Sketchbook für den entsprechenden Zweck war gefunden und erfüllte mich mit Freude. Alles eine Sache es richtigen Formats.